Staubsauger – Wissenswertes

Staubsauger - Wissenswertes

Staubsauger – Wissenswertes

Auch wenn bei Staubsaugern allgemein hin das Motto gilt: „Hauptsache, der Staub ist weg!“, so gibt es dennoch verschiedene Arten von Staubsaugern, die in ihren Details tlw. deutlich voneinander abweichen. Die größte Unterscheidung wird hinsichtlich Filtermethode, Handhabung und Bauform getroffen.

Im Grunde kann man vereinfacht sagen, dass allen Staubsaugertypen dasselbe Prinzip zugrunde liegt: Durch die Energie, die ein integrierter Motor erzeugt, wird ein Gebläse im Inneren der Staubsaugers betrieben. Dieses Gebläse erzeugt Unterdruck, wodurch Dreck und Staub angesaugt und ins Gehäuseinnere geschleust werden. Dort wird die verschmutzte Luft gefiltert und gesäubert wieder heraus geleitet. Hinsichtlich Filterung und dem Auffangprinzip von Schmutz und Staub wird allerdings klar unterschieden.

Grundsätzlich gibt es vier unterschiedliche Variationen der Staubfilterung, wobei jeweils nochmals verschiedene Unterarten bezüglich der Verwendung und des Anwendungs-Bereiches definiert werden.

Beutelstaubsauger

Beim Beutelstaubsauger wird die angesogene Luft in einen Filter im Inneren des Staubsaugers geblasen. Dieser Beutel übernimmt die komplette Filterfunktion des Beutelsaugers. Staub- und Schmutzpartikel werden hier gesammelt und können einfach entsorgt werden, indem man den Beutel samt Inhalt entnimmt und in den Abfall wirft.

Dem Beutelsaugerprinzip wohnt eine Konstruktionsherausforderung inne: Während der Beutel das möglichst einzige Hindernis für den Staub sein soll muß aber gleichzeitig möglichst schnell und viel Luft zur Motorkühlung durchgelassen werden. Moderne und speziell für diesen Einsatzzweck konzipierte Beutelwerkstoffe aus Vlies zeichnen sich dabei durch eine enorme Filterleistung aus und sind dennoch luftdurchlässig, als auch in optimalem Maße schmutzfilternd. Vliesfilter können mittlerweile eine Saugleistung erreichen, die mit einem Schwebstoff-Filter verglichen werden kann. Schwebstoff-Filter (HEPA, ULPA, SUPLA) sind in der Lage, Milben, Pollen, Rauchpartikel, Feinstaub, Viren und Bakterien, Asbest, toxische und lungengängige Stäube und Aerosole zu filtern.

Hinter dem Beutelfilter ist zur Sicherheit des Saugers noch ein Grobfilter integriert: Dieser soll den Motor und das Gebläse vor Schmutz schützen, sollte durch scharfe oder spitze Gegenstände der Beutel des Staubsaugers beschädigt werden. Zudem filtern ein zusätzlicher Microfilter abschließend noch Kohlepartikel, die bei Nutzung des Motors entstehen können. Mit dieser Filterkombination ist Beim Bodenstaubsauger für optimal gefilterte Luft Sorge getragen.

Staubsauger ohne Beutel: Der Einfachzyklonsauger mit Zentralfilter

Der beutellose Staubsauger filtert Schmutz nicht – wie der Name schon sagt – mithilfe eines Beutels, sondern setzt ganz auf die Fliehkräfte der Materie. Gemäß der Schwerkraft werden Dinge auch mit geringem Gewicht bei zentrifugaler Beschleunigung an den Rand der Zentrifuge gedrückt. Oder vereinfacht gesagt: Per Rotation (Zyklon) werden Schmutzpartikel an den Rand gedrückt – ähnlich der Erfahrung in einem Kettenkarussell. Dort werden sie in einem speziellen Auffangbehälter gesammelt und können einfach entnommen und entsorgt werden.

Da Staub jedoch eine so geringe Masse hat und nicht genügend im Inneren des Auffangbehälters gebunden werden kann, ist zur Staub-Filterung ein integrierter Zentralfilter aus Papier von Nöten. Dieser fängt den Staub auf und verhindert ein Entkommen der Staubpartikel. Da der Papierfilter jedoch schnell verstopft, weil die Masse an Staub die feinen Filterporen undurchlässig macht, muss dieser regelmäßig gereinigt werden. Dies geschieht im Regelfall unter fließendem Wasser. Bis der beutellose Staubsauger danach wieder einsatzfähig ist, muss einige Zeit gewartet werden – denn es ist essenziell wichtig, dass der Zentralfilter vollkommen getrocknet ist. Nur so können sich die durch das Wasser aufgequollenen Papier-Poren wieder öffnen.

Staubsauger ohne Beutel: Die Multizyklontechnik (und Feinstaub-Filter)

Bei einem beutellosen Staubsauger mit Multizyklontechnik herrscht dasselbe Prinzip vor wie beim simpleren Einfachzyklonsauger: Die schmutzige Luft wird beschleunigt und in einen Wirbel geleitet (Zyklon). Durch die Rotation werden schwerere Schmutz-Teilchen auch hier nach außen in einen Auffang-Behälter geschleudert und gesammelt. Anders als bei einem Einfachzyklonsauger wird der Staub aber nicht per Papier-Zentralfilter gebunden, sondern die staubige Luft wird in eine weitere Kammer geleitet. Dort wird sie erneut geschleudert.

Der Trick bei der Multizyklonentechnik: Die Rotationskammern werden immer kleiner. Durch den geringeren Platz kann die staubige Luft schneller beschleunigt werden und durch die erhöhte Fliehkraft landen nun auch kleine Staubpartikel am Rand der Kammer. Speziell entwickelte Staubsauger des britischen Ingenieurs James Dyson arbeiten mittlerweile sogar mit drei Filterkammern. Die gängigen Modelle anderer Hersteller bedienen sich meist jedoch nur zwei den Zentrifugen ähnlichen Kammern.

Da trotz Multizyklon-Technik der Feinstaub jedoch nicht vollkommen aus der Luft gefiltert werden kann, ist zusätzlich die Weiterleitung durch einen integrierten Filter nötig. Jedoch ist die hier zu reinigende Luft bereits so staubfrei, dass ein einmaliges Wechseln des Filters pro Jahr ausreichend ist.

Wasserstaubsauger

Die Funktionsweise des Wassersaugers ist ähnlich der eines Dampfreinigers. Statt einer Filterung der schmutzigen Luft durch einen herkömmlichen Filter wird die Luft durch das Wasser gefiltert. Durch das Wasserbad werden sowohl Schmutz, als auch Staub optimal gebunden und können durch Wechseln des Wassers einfach und unkompliziert entsorgt werden.

Durch die Wasser-Filterung kann auf Beutel verzichtet werden, zudem ist die Reinigung rückstandsfreier als bei einem Zyklonsauger. Die Filterung durch den Wasserstaubsauger ist somit umweltfreundlicher und zudem optimal für Allergiker, da selbst feinste Staubpartikel aus der Luft gefiltert werden.

Nachteilig ist jedoch, dass stets dafür Sorge zu tragen ist, dass der Staubsauger restlos nach dem Saugen austrocknet. Sollte dies nicht gewährleistet sein, könnten sich im Inneren des Wasserstaubsaugers Schimmel und Bakterien bilden.

Zentralstaubsauger

Zentralstaubsauger funktionieren über eine Sauganlage, die sich meist im Keller eines Hauses befindet, und ein Rohrsystem, das sich durch das ganze Haus zieht. Über das gesamte Haus hinweg sind Buchsen in die Wand eingelassen, an die ein Saugrohr befestigt werden kann. So kann – wie gewohnt – gesaugt werden, die Luft wird hierbei jedoch nicht in einem portablen Gerät gefiltert, sondern wird innerhalb der Sauganlage im Keller gereinigt und nach Außen geleitet. So geht das Saugen für Allergiker vollkommen Abluft-frei von statten. Zentralstaubsauger haben sich nicht durchgesetzt und sind heutzutage nur noch selten zu finden.

Kesselsauger

Kesselsauger werden auch Allessauger genannt, da mit ihnen sowohl gewöhnlicher Staub und Schmutz, aber ebenso Flüssigkeiten gesaugt werden können. Sie sehen ein wenig wie R2D2 aus Star Wars aus und sind in der Regel mit Filterpatronen für nassen Dreck und gleichzeitig mit Staubbeuteln gegen trockenen Schmutz und Staub ausgerüstet. So kann problemlos von Nass- auf Trockenarbeit gewechselt werden. Das Saugvolumen des Kesselsaugers ist abhängig von der Größe des Kessels selber und variiert in der Regel zwischen 20 und 30 Litern.

Laub- und Tischsauger

Laubsauger werden häufig durch Verbrennungsmotoren betrieben und sind – ähnlich wie ein Rucksack – auf dem Rücken tragbar. Tischsauger, auch Akkusauger genannt, sind akkubetrieben und so klein und handlich, dass die in vielen Haushalten als Sauger für kleine, oft auch isoliert zu reinigende Flächen wie Tische, Möbel oder Autositze verwendet werden.

Staubsauger-Roboter

Saug-Roboter sind brotlaibgroße, autonom arbeitende Saugapparate, die ihre Umgebung anhand von Ultraschall oder anderen Verfahren (bspw. Laser) abtasten und sich so ihren Weg durch die Wohnung suchen können.

Diese Saugroboter saugen selbständig Staub und Schmutz auf und ziehen ihre Energie aus Akkus, die nach geleisteter Arbeit aufgeladen werden müssen. Moderne Geräte fahren nach Beendigung des Saugens selbständig zu ihrer Ladestation, um sich mit neuer Energie zu versorgen. Mittlerweile gibt es sogar Saugroboter, die nass reinigen können.

Industriesauger

Industriesauger ähneln häufig gigantischen Kesselsaugern. Neben der Verwendung in Industrie-Betrieben finden Industriesauger auch Anwendung bei der Straßen- und Städtereinigung oder bei Erdarbeiten im Straßenbau, wo statt Aushub und Abtransport der Bioabfall per Industriesauger einfach abgesaugt wird. Ebenso werden Industriesauger bei Abrissarbeiten von Gebäuden genutzt, um Müll, Staub und Gebäudeteile schnell und unkompliziert zu entsorgen.