Pferdekauf: Was sollte man über den Kauf eines Pferdes wissen?
Pferdekauf ist tatsächlich kein einfaches Thema. Den richtigen Partner auf vier Hufen zu finden, sei es für Freizeit oder Sport, stellt Interessenten vor ungeahnte Herausforderungen. Doch das muss nicht zwangsläufig der Fall sein, denn mithilfe unserer Tipps findest auch du das passende Pferd!
Die Vorarbeit: was genau suchst du eigentlich?
Na klar, ein Pferd soll es werden. Doch nicht jedes Pferd eignet sich für jeden Reiter und andersherum. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass du dir bereits vor deiner eigentlichen Suche klar machst, welcher Typ Pferd deiner Vorstellung entspricht und ob du die Anforderungen des Pferdes erfüllen kannst.
Von klein auf miterleben: das Fohlen
Ein Fohlen zu kaufen ist der Traum vieler Pferdemenschen. Doch sei dir bewusst, dass du ein Fohlen natürlich weder reiten noch anderweitig arbeiten kannst, bis es mindestens das dritte Lebensjahr erreicht hat. Der große Vorteil: du erlebst hautnah mit, wie es groß wird und kennst es gleich von klein auf.
Abenteuer Jungpferd
Ein Jungpferd zu kaufen und selbst auszubilden bringt den Vorteil, dass du die Ausbildung selbst übernehmen kannst. Für Fehler bist du zwar selbst verantwortlich, aber Erfolge kannst du dir auch selbst zuschreiben. Vergiss nicht, dass die Jungpferdearbeit gewisse Risiken mit sich bringen kann und du über ein gewisses reiterliches Niveau verfügen solltest.
Das Sportpferd
Mit deinem neuen Pferd möchtest du den Weg in Richtung Sport gehen? Sei es Dressur- oder Springreiten? Wenn du Turnierambitionen pflegst, halte Ausschau nach einem geeigneten Sportpartner. Im Idealfall verfügt dieser bereits über Platzierungen in der jeweiligen Sparte. Um das Pferd entsprechend zu fördern, solltest du auch hier einen gewissen Kenntnisstand aufweisen.
Das Freizeitpferd
Das Freizeitpferd ist der Allrounder. Ein Freizeitpferd zu kaufen ermöglicht es dir, dich vielseitig fortzubilden und gleichermaßen durch den Wald und über Felder zu fetzen oder auch die ein oder andere Schleife in kleineren Turnierprüfungen zu sammeln. Das vielseitige Freizeitpferd eignet sich je nach Gemüt auch für Anfänger oder weniger erfahrene Pferdekäufer.
Tipps Kauf eines Freizeitpferdes
Möchtest du ein Freizeitpferd kaufen, so empfehlen wir dir die Suche in einschlägigen Onlineportalen. Dort findest du Verkaufsanzeigen für jeden Typ Pferd, in jedem Alter und mit jedem Ausbildungsstand. Natürlich variiert auch der Preis der Pferde stark, sei dir deines Budgets also vorab bewusst. Nun aber zu unseren Tipps, die dir den Pferdekauf erleichtern werden:
- Ankaufsuntersuchung: Wenn du das passende Pferd gefunden hast, lasse unbedingt eine sogenannte Ankaufuntersuchung (kurz: AKU) durch den Tierart deines Vertrauens durchführen. Er prüft das Pferd auf seinen Allgemeinzustand, den Knochenbau, das Exterieur, Lahmheiten und andere Auffälligkeiten. Je nach Preisklasse des Pferdes lohnt sich auch die Investition in eine große AKU. Diese umfasst zusätzlich die Anfertigung von Röntgenbildern, die Befunde, wie zum Beispiel Arthrose aufdecken können oder eine Blutuntersuchung. Tipp: kläre vorab mit dem Verkäufer, wer die Kosten für die AKU trägt. Häufig ist es der Fall, dass eine gute, also befundfreie, AKU durch den Käufer getragen wird und eine schlechte mit Befund vom Verkäufer bezahlt wird.
- Transport: Dein Pferd hat die AKU bestanden? Glückwunsch! Überlege gut, ob du den Transport des Equiden in das neue Heim selbst übernehmen möchtest oder auf ein fachmännisches Transportunternehmen vertrauen möchtest. Ist der Transport sehr lang, zum Beispiel bei Auslandskäufen, ist das Transportunternehmen häufig die stressfreiere Wahl für Mensch und Tier.
- Kaufvertrag: Trage Sorge dafür, dass ein rechtskräftiger Kaufvertrag aufgesetzt wird, der für Käufer und Verkäufer gleichermaßen fair ist. Beide Parteien sollten ihn handschriftlich unterschreiben.
- Papiere: Bestehe bei der Abholung des Pferdes unbedingt auf die Herausgabe aller wichtigen Dokumente. Dazu zählt der Equidenpass (ohne den darf ein Pferd übrigens auch nicht transportiert werden!) und die Eigentumsurkunde. Die Eigentumsurkunde muss sich immer beim Eigentümer befinden, der Equidenpass sollte am Stall, beziehungsweise beim Pferd gelagert werden.
- Hole dir Hilfe: Ein letzter wichtiger Punkt, der zu oft vergessen wird. Es ist nicht verwerflich, sich Hilfe zu suchen. Mit deinem neuen Pferd wirst du vor kleineren und größeren Herausforderungen stehen. Hier auf einen guten Trainer oder Bereiter zurückzugreifen, ist kein Dilemma.
Und nun viel Spaß beim Pferdekauf!