Was ist Arthrose?

Arthrose

Was ist Arthrose?

Arthrose ist die weltweit am häufigsten diagnostizierte Gelenkkrankheit. Sie bezeichnet den graduellen Abbau der Knorpelschicht eines Gelenks. Dieser Gelenkverschleiß betrifft meist nicht nur Knorpel, sondern auch Muskeln, Bänder, Knochen und Gelenkkapseln.

Zu den am häufigsten betroffenen Gelenken gehören die Wirbelsäule, Handgelenke, Hüftgelenke, Kniegelenke und Fußgelenke, da diese am stärksten beansprucht werden. Fast jeder Mensch erleidet einen mehr oder weniger starken Knorpelabbau. Durch die zusätzliche Belastung der Gelenke liegt das Risiko bei Übergewicht deutlich höher.

Arthrose

Etwa ein Drittel der Frauen und ein Viertel der Männer bekommen im Laufe ihres Lebens die Diagnose Arthrose. Die altersbedingte Gelenkabnutzung ist nicht vollständig heilbar, doch es besteht in vielen Fällen die Möglichkeit, das Voranschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Schmerzen durch eine gezielte Therapie oder das Ersetzen des betroffenen Gelenks durch eine Prothese zu lindern. Auch in jungen Jahren kann eine übermäßige Beanspruchung des Gelenks, vor allem wenn der Knorpel schon geschädigt ist, einen Verschleiß begünstigen.

Die Fehl- und/oder Überbelastung bestimmter Gelenke über Jahre hinweg zählt zu den größten Risikofaktoren. Einen Einfluss auf die Möglichkeit einer Erkrankung haben aber auch Kriterien wie angeborene Fehlstellungen der Gelenke, Verletzungen und Operationen, die fehlerhaft verheilt sind, eine erbliche Veranlagung oder Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes).

Die Symptome lassen sich im Anfangsstadium nicht immer klar einordnen, da es sich meist um Spannungsgefühle oder Steifigkeit in den Gelenken handelt, welche man auch auf eine kurzfristige Überbelastung zurückführen kann. Sogenannte Anlaufschmerzen, die zu Beginn einer Bewegung auftreten und dann nach und nach schwächer werden, sind ein typisches Anzeichen.

Sind fließende Bewegungen nicht mehr schmerzfrei möglich oder treten Gelenkschmerzen auch in Ruhephasen auf, kann von einer kumulativen Abnutzung gesprochen werden, die, durch Reibung an Knorpel und Knochen, Entzündungen hervorrufen kann. Anhand einer Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung oder mithilfe der Magnetresonanztomografie wird der Grad der Abnutzung festgestellt.

Arthrose-Scores helfen dem Arzt, die Symptome einzuordnen, um ein Krankheitsbild zu erstellen, auf das die Behandlung zugeschnitten ist. Krankengymnastik und andere physikalische Therapien wie Massagen können zusätzlich zur medikamentösen Behandlung zur Linderung beitragen. Liegt eine starke Arthrose vor, wird das Gelenk durch ein künstliches ersetzt und in einem anschließenden physiotherapeutischen Trainingsprogramm das Muskelgewebe gezielt aufgebaut.

Da künstliche Gelenke nur etwa zwanzig Jahre funktionsfähig sind und danach ausgetauscht werden müssen, gibt es Forschungsansätze auf dem Gebiet der künstlichen Gewebeanzucht, in der aus körpereigenen Zellen ein neues Knorpelgewebe gezüchtet und implantiert wird, noch bevor eine Schädigung des Knochens erfolgt.