Was ist eine Lebensmittelvergiftung?

Was ist eine Lebensmittelvergiftung?

Was ist eine Lebensmittelvergiftung?

„Ich hatte eine Lebensmittelvergiftung!” — diesen Satz hat fast jeder in seinem Leben schon einmal von einem Freund, Verwandten oder Kollegen gehört. Doch was genau ist eigentlich eine Lebenmittelvergiftung? Tatsächlich verstecken sich hinter diesem Begriff ganz verschiedene Infektionen — mit unterschiedlichen Ursachen und manche gefährlicher als andere.

Fleischvergiftung

Eine Fleischvergiftung wird von dem Bakterium Clostridium botulinum verursacht, das ein extrem potentes Gift produziert. Daher stellt diese Form die gefährlichste Vergiftung dar. Die Bakterienart kann nur auf Lebensmitteln siedeln, die eine größere Menge Eiweiße enthalten und nicht mit Sauerstoff in Kontakt sind, vorwiegend Fleisch, aber auch verdorbener Fisch, Eier oder Bohnen.

Bei Konserven ist Gasbildung und Ausbeulung der Dose ein deutliches Anzeichen für den Befall. Verhindert werden kann er durch die üblichen Maßnahmen wie beispielsweise Erhitzen oder Einsalzen. In seltenen Fällen können Vergiftungen durch Sporen im Honig vorkommen, allerdings lediglich bei Säuglingen, deren Immunsystem nicht ausgebildet ist. Die Symptome bestehen aus Lähmungen sowie Magen-Darm-Beschwerden und können tödlich enden — eine sofortige Behandlung ist daher ausgesprochen wichtig. Insgesamt tritt die Vergiftung heutzutage sehr selten auf.

Salmonellen

Deutlich häufiger, zumeist aber auch wesentlich harmloser im Verlauf, treten Salmonellenvergiftungen auf. Es handelt sich um eine Gruppe von Keimen, deren gefährlichster Angehöriger für Typhus verantwortlich ist. Hierzulande verbreiteter sind Stämme, die Eier und Geflügelfleisch verunreinigen  deshalb sollte beides entweder sehr frisch sein oder bei der Zubereitung durchgegart werden. Gelegentlich kommen auch Verschmutzungen auf Obst, Gemüse oder Salaten vor, beispielsweise durch den Kontakt mit Tierkot.

Da diese äußerlich nicht sichtbar sind, müssen diese Produkte immer gründlich abgewaschen werden, selbst wenn sie sauber wirken. Salmonelleninfektionen verursachen zumeist heftige Durchfälle, oft auch Fieber, Krämpfe und Erbrechen. Leichtere Formen heilen von selbst aus, wenn auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr geachtet wird. Riskant sind Infektionen jedoch bei älteren oder immungeschwächten Personen.

E. coli

Bei E. coli handelt es sich um eine größere Gruppe von Darmbakterien, von denen die meisten unproblematisch sind und sowohl in menschlichen als auch tierischen Verdauungssystemen vorkommen. Die orale Aufnahme kann jedoch zu starken Magen-Darm-Problemen führen. Zudem existieren einige seltenere Stämme, die zu schweren Erkrankungen mit Blutungen führen können.

Kommen zu den genannten Symptomen daher Blut in Stuhl oder Erbrochenem hinzu, ist das Fieber sehr hoch, das Allgemeinbefinden schlecht oder hält die Erkrankung mehr als drei Tage an, ist ein Arztbesuch dringend ratsam. Auch hier gilt, dass gefährdete Personen sowie Kinder aufgrund des Flüssigkeitsverlusts sofort einen Mediziner aufsuchen sollten.

Listerien

Listerien sind, ähnlich wie Salmonellen oder E. coli, weit verbreitet. In vielen Fällen zählen sie zur natürlichen Darmflora und bereiten keine Beschwerden. Durch orale Aufnahme, bestimmte aggressive Stämme oder Immunschwäche können sie jedoch zu der Erkrankung Listeriose führen. Die Bakterien sind kältetolerant und können sowohl mit als auch ohne Sauerstoff überleben. Betroffen sind in erster Linie Fleisch- und Milchprodukte, durch Kontamination finden sich die Keime allerdings auch auf Salaten häufig. Infektionen mit Krankheitswert sind selten, können bei Risikopatienten allerdings zum Tode führen. Da Schwangere überdurchschnittlich gefährdet sind, sollten sie auf problematische Lebensmittel wie rohe Fleisch- oder Milchprodukte verzichten.

Weitere Möglichkeiten

Zu den genannten gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, die mit einer Lebensmittelvergiftung umschrieben werden. Dazu zählen harmlose Fälle wie die Blähungen und Bauchschmerzen nach dem Verzehr ungewaschenen Obsts und den darauf befindlichen Hefen. Aber auch schwere Vergiftungen, beispielsweise durch in Muscheln eingelagerte Toxine — die unabhängig von der Frische erhebliche Gesundheitsprobleme verursachen können.

Auch Vergiftungen durch den Verzehr von verschimmelten Lebensmitteln zählen dazu, diese verlaufen unterschiedlich gravierend. Generell gilt, dass beim ersten Auftreten von Symptomen auf Schonkost und ausreichend Flüssigkeitszufuhr geachtet werden muss. Im Falle schwerer Durchfälle oder Erbrechen ist die Einnahme von Elektrolytlösung sinnvoll, um den Verlust von Mineralien auszugleichen. Treten Blutungen, starke Schwäche, Bewusstseinseintrübungen oder Lähmungen auf, sollten Erkrankte einen Arzt, Risikogruppen, insbesondere kleine Kinder, ein Krankenhaus aufsuchen.